Im Hongkong International Airport ging es auf die Fähre, ein Katamaran und mit dem war man nach 45 Minuten auf dem Festland. Zu sehen war leider nicht viel, denn die Fenster waren unglaublich versifft und es war diesig. Also taucht ein Flugzeug aus dem weißen Dunst auf und setzt auf der künstlich geschaffenen Rollbahn auf, die alte Landebahn mit einem der gefählichsten Anflüge ist Geschichte.
Das Boden in der Sonderhandelszone unglaublich kostbar ist, merkt man daran, daß Häuser mindestens siebenstöckig sind, überall wo irgendmöglich gebaut wird und und die Quadratmeterpreise in Hong Kong astronomisch sind.
Lustig war die Reise durch Hongkongs Fährterminal schon, als einzige Langnase weit und breit, kommt das Gefühl von Abenteuer noch am ehesten auf. Das Gepäck ist in großen Transportboxen auf das Deck des Kats geladen worden und wird unzeremoniell auf dem Pier im Shenzen abgesetzt. Man wühlt bis man findet, alles ist ein Gewusel von Leuten, Karren, Gepäck und Kartons. Am Ende kontrolliert einer, ob man die richtige Tasche dabei hat und dann kämpfen sich allen ankommenden auf der Festlandseite durch die Einreisebehörde, auch wenn die Beamtin meinen Paß besonders lange behält und mich eingehend betrachtet. Stempel und dann darf ich auch weiter. Der kostenlose Shuttlebus ist voll und da stehen noch ein Haufen Leute, also warte ich auf den nächsten, soll ja nur zehn Minuten dauern. Ich habe was zu lesen, es sind 20°C und sonnig – ich habe Zeit. Als nach 40 Minuten kein Shuttle aufgetaucht ist, werden einige Mitreisende ungeduldig, einen Anschlußflug will man nicht verpassen. Der Bus kommt aber dann doch, alle stopfen sich und ihre Habe rein und wir rumpeln über gigantische Baustellen zum Flughafen von Shenzen. Ich sah was von „Domestic“ und laufe da hin, meine Airline heißt Hainan Airlines, aber das Logo kenne ich nicht, noch weiß ich wie man Zeichen ließt, abgesehen von lateinischen. Gut geraten und wenig später stehe ich vor der Informationstafel. Es ist Nachmittags um drei, der Flug geht um zehn vor neun – da ich lange genug die durchrollenden Aufrufe, Ziele, Flugnummern, Schalter und Gates anstarre, fragt mich ein junger Chinese ob ich Hilfe brauche. Nett, total unaufdringlich – eine weitere positive Erfahrung. Den Check-in finde ich dann auch und fange an Zeit totzuschlagen.
Der Flug (in einem brandneuen Airbus A340-600) startet mit einer Stunde Verspätung und ist voll mit Heimkehrern. Die Kernzeit des chinesischen Neuenjahres ist vorbei und die eine oder andere Million kommt schon mal wieder nach Beijing. Ergo saßen viele Familien mit Kindern im Flieger – die permanente Geräuschkulisse, das Stühlegetrete und der zarte Duft von voller Windel… hmm. Auf dem Weg unterhalte ich mich mit einer Australierin chinesischer Herkunft. Wir scherzen und sie sagt, daß sie grade ganz froh ist hier zu sein, Wirbelsturm, Flut und Buschfeuer sind auf einmal recht viel. Sie hat keine Verluste erlebt aber es war nicht schön. Sie und die Fluggästin neben mir, die mir meine Unterhaltungelektronik erklärt und sagt welcher Film auf welchem Kanal gezeigt wird, sind weitere gute Erfahrungen mit Chinesen.
Am Flughafen steht K schon am Fenster und wir unterhalten uns durch die Scheibe bis das Gepäck kommt. Schön, da zu sein. Schön, anzukommen.
Im Taxi eine angeregte politische Diskussion – irgendwie wie immer. Wir unterhalten uns zu dritt noch eine Weile und irgendwann verkrümeln wir uns – ich schlafe wie ein Stein.
Heute hab tatsächlich das erstemal seit Monaten mit einer Waschmaschine meine Wäsche gewaschen. Wow. Klamotten sortieren, Daten sichten, entspannt Tee trinken…
Trivial aber man lernt ein bißchen mehr den Alltag zu schätzen. Glaubt mir keiner? Ist aber so.
Wir waren in Ks Mittagspause etwas essen, später muß ich mich noch bei der Polizei melden – alle Aliens müssen das tun, sonst fällt einem der Himmel auf den Kopf. Sonst ist nicht mehr viel geplant. Außer zu quatschen und überlegen, was man sich so alles ansehen will.
Beijing: Sommerpalast, verbotene Stadt, Mauer – gibt es ein schönes Museum?
Harbin: russisch-chinesische Grenzstadt mit den meterhohen Eisskulpturen – wenn es kalt genug bleibt.
Shanghai: die größte Stadt Chinas und wärmer ist’s auch.
Vermutlich ist das schon ganz gut, das Schnacken soll ja nicht zu kurz kommen 🙂
Bis später dann…
Sinofloh
Was Nina alles nicht darf…
Nina darf nicht mit einem Motocross-Bike über die Chinesische Mauer springen
Nina darf keinen Aufstand in einer Provinz anzetteln, erst recht nicht in Tibet
Nina darf nicht den Opiumhandel vor Ort übernehmen
Nina darf nicht live im TV Panzer auf großen, öffentlichen Plätzen stoppen
Nina darf nicht die Staumauer des Drei-Schluchten-Dammes zum klettern benutzen
Nina darf keine Armee aus Tonkriegern zum Leben erwecken und sich zur chinesischen Kaiserin ausrufen
etc.
😉
wer sagt das denn? das mit dem nicht dürfen? pffft.
ich bin doch ganz artig. fiele mir im traum nicht ein, das mit dem opium. und die tonkrieger bräuchten so viel mana… aber die idee auf dem drei schluchten damm rumzuturnen ist garnicht so schlecht… 😀
Ich erahne gar schreckliche Dinge! 😉
hei, wenn der komische zaubertyp an der mauer spielen durfte, dann darf ich das auch… immerhin seh ich nicht so ostipativ aus und tue nicht so als könne ich magie wirken…
als was soll da schon passieren??? ich bin doch soooo lieb…
Ich hatte eher das Bild vor Augen, wie du auf mittlerer Höhe des Drei-Schluchten-Damms einen Kletterbolzen in die Wand schießt und dann sieht man zuerst ein paar Tropfen, dann einen Strahl Wasser, dann hört man ein „Ohoh“ und dann ein „MEGA-PLATSCH“ *g*
du *hast* zu viel james blond gesehen. aber das ist nicht schlimm. dämme können tolle sachen. zum beispiel als ganzes anfangen aufzuschwimmen… das will ich nur erleben, wenn ich oberhalb des dammes stehe…
Von wegen Bond… Du denkst doch schon drüber nach, gibs doch zu! *g* 😉
nö, aber ich denke darüber nach nach Xi An zu fahren, da stehen die golems rum – pardon – die terracotta armee *muharrharrharr*