2011-04-23 Rabida und die erste Nacht an Bord der Merak

Mit meinem für unglaublich viel Geld in letzter Sekunde erstandenen Bikini hechel ich als letzer Passagier an Bord der Merak. Ein Segler mit Platz für acht Passagiere. Ich bin ziemlich kaputt und gehe bald schlafen, die anderen an Bord sind ein Franzose, eine Kanadierin und eine Familie aus Amerika. Die Crew sind der Kapitän (Luis), der Naturparkführer (Cesar), ein Koch (Angelo) und eine Deckhand (Eduardo). Ich denke, daß wir uns verstehen werden, es ist ja auch nicht für all zu lang.

Heute früh gehen wir in Rabida an Land und sehen eine unglaubliche Anzahl Finken. Die Färbung ist meist nicht so herausragend, das Unterscheidungsmerkmal sind die Schnäbel und die bevorzugte Nahrung. Außerdem gibt es wieder viele marine Iguanas, Tölpel, Seehunde und Humboldtpinguine, sie sind klein und haben eine riesen Strecke aus der Antarktis hinter sich gebracht.

Kurz danach gehen wir Schnorcheln. Auch das ist fulminant. Seesterne und ein paar vereinzelte Korallen auf Lavafelsen. Da wo die Lava jung ist (von 2005) ist sie noch schwarz. Sonst ist der Fels rot und eisenreich.

Ich finde einen Hai und die Pinguine, Seelöwen und Iguanas finden uns. Es ist fantastisch, daß man alle diese Tiere auf einem Blick hat. Durch einen Lavatunnel kann man in eine abgeschlossene Höhle tauchen, es ist eben auch alles vulkanischen Ursprungs.

So auch die Inseln, die alle eine distinkte Vegetation und Form haben. Eine sieht aus, wie eine Caldera, die anderen sind buckelige Erhebungen – mit oder ohne Büschen, manchmal erodiert etwas weg und läßt eine neue Kante stehen. Grandios.

Obwohl die Merak ein Segler ist, wird motort. Leider – aber der Wind ist minimal. Jetzt liegen wir vor Anker, der Sonnenuntergang war kitschig schön und die ersten Sterne werden vor den bizarren Felsformationen sichtbar.

In 12 Tagen bin ich wieder da – ich weiß nicht, was grade unwirklicher ist.

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