die idee war, sich auf eine der inseln zu verkrümeln, ggf. tauchen zu lernen und ein bißchen am strand rumzuhängen. hmpf. der südosten ist immernoch durch überflutungen bedroht – planänderung: nach koh tau. koh tau ist die meeresschildkröte, auch wenn die insel nicht so aussieht, kommen wohl viele dieser possierlichen tierchen her um ihre eier abzulegen. um nach koh tau zu kommen, muß man nach chumphron, das ist ein ort auf dem festland 500 km südlich von bangkok. option nachtzug oder tagsüberfahren – tagsüber kann man wenigstens was sehen, also tagsüber. wenn man dann so gegen kurz nach halb acht am bahnhof ankommt, weil der zug ja um fünf nach acht fahren soll, dann steht man da und wartet. bis so etwa neun. ohne das eine verspätung angesagt wird oder ähnliches. der zug kommt dann doch und man begibt sich hinein, friert unter der klimaanlage und wird aber reizend mit kaffee und futter versorgt. jaja, so ist das wenn man in einem spezial express reist.
in chumphron angekommen latscht der doofe tourist erstmal dem nächsten schlepper in die hände – man könne wenn man über sie bucht sich erstmal eine dusche gönnen, die sachen kommen von der straße und man kann nach einer komfortablen nacht das frühe boot um sieben bekommen. wenn man aber stur ist und erstmal nen kaffee trinken will, geht man die straße runter, stellt fest das es sich um eine art mittelthailändisches las vegas handelt, mit einer hautpstraße und vielleicht noch 3 davon abgehenden straßen, in denen sich aber nichts abspielt. kaffee geht immer und dann bekommt man den rat „you go pier?“ – „yes.“ – „that way!“ und wird in die richtung geschickt aus der man kommt. super. einen biertrinkenden touristen (belgier? kaum zu verstehen…) wo es denn zum pier geht, der leitet an die thailänderin weiter, welche ein mopettaxi organisiert um zum bus zu kommen (50 cent), der dann am pier vorbeifährt. kann sich irgendeiner vorstellen, wie man sich auf einer mofa fühlt, auf deren tacho 100 kmh angegeben sind? mit einem großen rucksack auf dem rücken? ohne helm? im stadtverkehr? leute, es war ein abenteuer. der bus fährt dann, wenn er voll ist und ist eine art umgebauter kleinlaster mit dach, bänken an den seiten und einer bank in der mitte. auf die fahrerbank passen nebst fahrer 4 personen. – insgesamt 25 menschen saßen in dem ding. peronen ist vielleicht ein bißchen viel, es waren zum größten teil schulkinder. gao versuchte mit nicht vorhandenen englisch kenntnissen ein gespräch anzufangen. ja, thailand ist schön, mein lieblingsessen ist larb (mir fiel kein anderes gericht ein), seines papaya yum und er war noch nie auf koh tau. dann, nach einer weiteren 20 bath (50 cent) reise steht man am pier. die meisten boote legen früh morgens ab bis auf die nachtfähre.
„nachtfähre“ ist ein euphemismus. vielleicht weil das ding häßlich war, wie die nacht. oder weil man es sich bei tage nicht ansehen will… es war ein runtergekommener, total verrosteter kahn, auf dem grade große mengen sand (!) verladen wurde.
nichtsdesto trotz steht im lonley planet, daß es eine tolle erfahrung sein kann, wenn das wetter gut ist. also hurra. die halbe welt schien versammelt, ein paar briten, ein paar franzosen, ein kanadier, ein paar thais, ein weiterer schwerlast pick up (die dinger haben blattfedern und sind nicht zum spielen gedacht), tonnenweise sand, bier, wasser und eine mofa auf die rostlaube und los geht’s. mehrere minuten bei halber kraft um sich aus dem flußlauf herauszuarbeiten, an heerscharen von shrimpkuttern (die mit ganz viel licht und schleppnetzen) vorbei zu mündung. kaum hat man die mündung erreicht, setz der wind ein. und die wellen. das schiffchen fängt an zu rollen, stampfen und schlingern und arbeitet sich richtung koh tau. sollte man hier zweifel an seiner entscheidung bekommen haben, ist es jetzt zu spät. und es wird noch schlimmer. die wellen werden höher, das boot rollt ordentlich durch und zu aller und guter letzt gibt es noch ein tropisches gewitter mit wasser von oben, blitz und donner. die prognostizerte ankunftszeit war 5 uhr in der früh – tatsächlich allerdings erst um 8. man sortiert sich und seine habseeligkeiten und stelzt langsam vom schiff runter. die meisten haben kaum geschlafen, außer gas (südengländer, der aus seiner arbeitslosigkeit einen trip um die welt gemacht hat), die meisten haben sich früher oder später höllisch übergeben und ich habe mich hinter meinem großen rucksack gegen das licht versteckt und zwischen wand und bettreling geklemmt. richtig viel habe ich nicht geschlafen, allerdings ging es mir noch mit am besten. also was als nächstes? um den schleppern zu entkommen… kaaaaaffee…. und einen vorsichtigen früchteteller für den fall, daß sich der magen an die herausforderung an den gleichgewichtssinn erinnert – uff… ging gut. nach einem bißchen rumgeirre auf einem kleinststrand angekommen. die „bungalows“ sind holzhütten auf stelzen, die dusche ist kalt, aber dafür sind hier keine 10 ausländer und man hört die brandung.
als erste amtshandlung: schwimmen! das wasser ist nichtmal kalt und es ist wenn schon nicht kristallklar – wegen der brandung – so wird man doch sofort belohnt, wenn man mit einer taucherbrille unterwegs ist: lippfische in den farben des regenbogens, korallen (zwar nicht bunt, aber immerhin) napfmuschel in orange bis blau und gelbe kastenförmige fische, riesige schwärme und das alles in wasser in dem man stundelnlang rumdümpeln kann, ohne daß einem kalt wird… easy ey.
bis man dann vor dem regenschauer in die hütte flüchtet, nicht so sehr wegen des wassers von oben, sondern viel mehr weil die klamotten und bücher am strand liegen und eine waschung bekommen.
der schauer ist vorbei, der kleine hunger kommt und mal sehen ob es nicht noch was besseres gibt… also bis später!